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Koptisches Ägypten

Das Koptische Ägypten:

 

Das Christentum war die Religion der überwiegenden Mehrheit von 400 bis 800 n.Chr., und die Mehrheit nach der muslimischen Eroberung bis in die Mitte des zehnten Jahrhunderts, und blieb die Glaubensrichtung einer bedeutenden Minderheit der Bevölkerung. Historisch gesehen sprach man die koptische Sprache, ein direkter Abkömmling des umgangssprachlichen Ägyptisch, welches in der römischen Ära gesprochen wurde, aber sie ist nahezu ausgestorben und wird seit dem achtzehnten Jahrhundert meist nur noch zum Gottesdienst gebraucht. Heute spricht man arabisch. Die Kopten in Ägypten stellen die größte christliche Gemeinschaft im mittleren Osten dar, ebenso die größte religiöse Minderheit der Region, mit einem Durchschnitt von zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung. Die meisten Kopten halten sich an die koptisch-orthodoxe Kirche von Alexandria. Die übrigen der etwa 80000 sind zwischen den koptischen Katholischen und koptischen protestantischen Kirchen aufgeteilt. 

Die Ägypter trugen immens zur christlichen Tradition bei. Die Katechetenschule von Alexandria war die älteste Katechetenschule der Welt. Gegründet um 190 n.Chr. vom Gelehrten Pantanaeus,wurde die Schule von Alexandria eine wichtige Einrichtung der religiösen Studien, hier wurden Studenten von Gelehrten wie Athenagoras, Clement, Didymus und Origen, dem 'Vater der Theologie', er war ebenso aktiv in Bereichen der Erläuterung und der vergleichenden Bibelstudien, unterrichtet. Indes, der Kompetenzbereich dieser Schule war nicht auf theologische Bereiche beschränkt; Wissenschaft, Mathematik und Geisteswissenschaften wurden hier ebenso gelehrt. Die Frage-und-Antwort-Methode der Erläuterungen begann hier, und fünfzehn Jahrhunderte vor Braille wurden Holzschnitzereien von blinden Gelehrten zum lesen und schreiben benutzt. Eine weiterer großer Beitrag der Ägypter an die Christenheit war die Entwicklung und Erschaffung des Mönchstums. Weltweite  christliche mönchische Zusammenschlüsse stammen direkt oder indirekt von den ägyptischen Vorbildern ab. Die prominentesten Figuren dieser Bewegung waren Antonius der Große, Paul von Theben, Macaruis der Große, Shenouda der Archimandrite und Pachomius der Zenobite. Gegen Ende des fünften Jahrhunderts gab es hunderte von Klöstern und tausende von Zellen und Höhlen waren in der ägyptischen Wüste verteilt. Seitdem haben Pilger die ägyptischen Wüstenväter besucht, um deren spirituellen, disziplinierten Leben nachzueifern. Sankt Basilius, der große Erzbischof von Caesarea Mamaca, und Gründer der Mönchsbewegung in Mittelasien, besuchte Ägypten um 357 n.Chr., und seine mönchischen Regeln werden noch immer von den östlichen orthodoxen Kirchen befolgt. Sankt Jerome, der die Bibel ins Lateinische übersetzte, kam um 400 n.Chr. während seiner Reise nach Jerusalem nach Ägypten, und hinterließ Einzelheiten seiner Erfahrungen in seinen Briefen. Sankt Benedikt gründete im sechsten Jahrhundert nach dem Vorbild von Sankt Pachominus, wenn auch in strengerer Form. 

Das Kalzedonische Konzil:

451 n.Chr. wurde, dem Kalzedonischen Konzil zufolge, die Kirche von Alexandria in zwei Äste geteilt. Diejenigen, die die Bedingungen des Konzils akzeptierten, wurden als Kalzedonier oder Melkiten bekannt. Diejenigen, die nicht die Bedingungen des Konzils befolgten, wurden als Nicht-Kalzedonier oder Monophysiten, und später Jakobiten (nach Jacob Baradeus) bezeichnet. Die Nicht-Kalzedonier indessen lehnten die Bezeichnung Monophysiten als fehlerhaft ab, und bezeichneten sich selbst als Miaphysiten. Die Mehrheit der Ägypter gehörte dem miaphysitischen Zweig an, was zu deren Verfolgung durch die Byzantiner in Ägypten führte. 

Heutzutage gibt es 2626 Kirchen, davon 1326 orthodox, 1100 Protestantisch und 200 katholisch

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